DIAdonna Wohngemeinschaft für Frauen
Kontaktinformationen
Wer hier arbeitet und wer für was zuständig ist

Bei DIAdonna arbeiten vor Ort Sozialpädagoginnen / Sozialarbeiterinnen (oder vergleichbare Qualifikation) im Bezugsbetreuerinnensystem. Darüber hinaus wird das Team durch Arbeitsanleiter/-innen, Verwaltungskräfte und Hausmeister unterstützt.

Die Wochenenddienste und Rufbereitschaften werden in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen unserer stationären Einrichtungen nach § 67 SGB XII in Stadt und Landkreis Rosenheim abgedeckt.

Bereichsleitung

Frank Jaegers – Soziale Arbeit
Tel.: +49 8031 3009 1041
E-Mail: frank.jaegers@sd-obb.de

Frank Jaegers verantwortet die fachliche, wirtschaftliche, personelle und organisatorische Führung der Einrichtung.

Wann wir geöffnet haben und wann Sie uns erreichen können

Sie können uns sowohl telefonisch, als auch per E-Mail kontaktieren und bekommen eine zeitnahe Rückmeldung.

Warum es uns gibt

In den letzten Jahrzehnten lassen sich einige Anhaltspunkte für einen Wandel in der Gesellschaft feststellen. Wichtige Aspekte bilden hierbei komplexere Anforderungen im Berufsleben, ein Wandel des Familienbildes und familiärer Strukturen sowie neue Rollenverteilungen innerhalb der Familie.

Viele Frauen wissen nach einer Haftentlassung oder Trennung von ihrem Partner nicht, an wen sie sich wenden können. Ein soziales Netz, in das sie zurückkehren könnten, ist in vielen Fällen nicht (mehr) gegeben. Ist der Wohnungsmarkt zusätzlich so angespannt wie in Oberbayern sind viele von ihnen akut von Obdachlosigkeit bedroht.

Zwar machen Frauen bislang einen eher geringen, jedoch wachsenden Anteil an der gesamten Haftbevölkerung aus (in Bayern derzeit rund sieben Prozent). Sowohl die Justizvollzugsanstalten, als auch die Unterstützungsmöglichkeiten für (ehemalige) inhaftierte Personen sind in Angebot und Umfang eher auf Männer ausgerichtet. Die Gründe für Straffälligkeit sind vielfältig. Finanzielle und berufliche Schwierigkeiten, belastete familiäre Beziehungen, ein problembehaftetes soziales Umfeld, Isolation, Sucht, fehlende private und berufliche Lebensperspektiven oder kulturelle Entwurzelung sind nur einige Aspekte, die straffälliges Verhalten begünstigen.

Frauen unterscheiden sich in ihrer Straffälligkeit von Männern. Dies gilt nicht nur im Hinblick auf die Häufigkeit und Entstehung von straffälligem Verhalten sowie auf die Deliktstrukturen, sondern vor allem auch hinsichtlich der Auswirkungen, die eine Inhaftierung für die Betroffenen hat.

Für wen wir da sind

DIAdonna ist eine stationäre Übergangseinrichtung für volljährige Frauen. Das Angebot richtet sich grundsätzlich an alle Frauen, die mit besonderen sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen haben – unabhängig ihrer Konfession oder Nationalität.

Die von uns begleiteten Frauen haben dabei häufig einen Unterstützungsbedarf aufgrund

  • derzeitiger (oder drohender) Wohnungslosigkeit,
  • fehlender materieller Absicherung,
  • mangelnder Ausbildung und beruflicher Perspektiven,
  • früher Mutterschaft,
  • einer vorausgehenden Inhaftierung oder Haftentlassung,
  • von Problemen in ihrem derzeitigen sozialen Umfeld,
  • eines fehlenden tragfähigen sozialen Netzes,
  • von persönlichen bzw. psychischen Problemen,
  • häuslicher Gewalt bzw. gewaltgeprägter Lebensumstände,
  • allgemeiner Überforderung ihrer Lebens- oder Alltagsbewältigung.

Nicht selten kommen mehrere dieser Faktoren zusammen. Die Mehrheit der Frauen, die in der Wohngemeinschaft leben, hat eine Inhaftierung hinter sich.

Was wir erreichen wollen

Mit unserem Angebot zielen wir auf die Verbesserung der objektiven und subjektiven Lebensbedingungen der Frauen, um ihnen künftig eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und sie zu einem straffreien Leben zu ermutigen und befähigen. Unser Ziel ist es, Frauen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten dabei zu unterstützen, ihre bestehenden Potenziale bestmöglich zu nutzen, ihnen die notwendigen persönlichen und sozialen Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um ein unabhängiges Leben führen zu können und ihnen ganz allgemein eine Verbesserungsmöglichkeit ihrer Lebenslage und damit eine realistische Perspektive aufzuzeigen. Unsere Arbeit soll somit innerhalb der Gesellschaft einen Ausgleich für benachteiligte Frauen schaffen, die sich in einer akuten Lebenskrise befinden.

Dabei sehen wir uns als Mitgestalter eines gerechten gesellschaftlichen Zusammenlebens, als Förderer der Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und als Unterstützer/-innen zur Teilhabe aller Menschen am Leben. Indem wir Frauen nach dem Verbüßen ihrer Haftstrafe darin unterstützen, künftig ein straffreies Leben zu führen, möchten wir zudem einen Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden leisten.

Was wir anbieten
Leistung, Angebot (Outputs) Kurzbeschreibung
Unterbringung in einer Wohngemeinschaft Die Frauen werden in Einzelzimmern untergebracht, in denen sie sich weitgehend selbst versorgen. Während ihres Aufenthalts werden sie beraten und permanent im Alltag unterstützt.
Tagesstrukturierende Maßnahmen (allgemein) Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen, Hauswirtschaftliche Trainings, psychologische Angebote, sozialpädagogische Angebote.
Arbeits- und Beschäftigungsmaßnahmen Tätigkeiten in verschiedenen Berufsfeldern im Zentrum für Arbeit im Klepperpark (ZAK) in Rosenheim (zweiter Arbeitsmarkt).
Hauswirtschaftliches Training Regelmäßig stattfindende praktische und theoretische Einheiten zum Thema „Haushaltsführung und Ernährung“, angeleitet durch eine hauswirtschaftliche Fachkraft.
Psychologisches Gruppenangebot Soziales-Kompetenz-Training sowie wechselnde psychologisch angeleitete Gruppenangebote.
Psychologische Einzelberatung Eingangsanamnese, diagnostische Abklärung von eventuell vorliegenden Persönlichkeitsstörungen,

ggf. Vermittlung in weiterführende psychologische Behandlung.

Sozialpädagogische Betreuung Regelmäßig stattfindende Einzelgespräche nach den individuellen Bedürfnissen der Klientin.

Individuelle Anleitung bei lebenspraktischen Tätigkeiten (z. B. in der Haushaltsführung) und individuelle Beratung in lebenspraktischen Fragen (z. B. zur Körperhygiene).

Begleitung zu Existenz sichernden Maßnahmen.

Unterstützung bei der Suche nach Arbeit sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Case Management

Freizeitangebote Unterschiedliche Wochenend-Angebote im kulturellen, musischen, sportlichen oder lebenspraktischen Bereich.
Wie wir ausgestattet sind

Die Wohngemeinschaft befindet sich in einem freistehenden Haus in ruhiger Lage im Süden von Kolbermoor. Sie ist bestehend aus insgesamt 17 Räumen auf drei Etagen:

  • Sechs möblierte Einzelzimmer (Inventar: Einzelbett + Matratze, Kleiderschrank, Tisch, Stühle, Kühlschrank) inklusive separatem eigenen Bad/WC,
  • Zwei möblierte Zimmer, in dem Bewerberinnen für einige Tage und Nächte zur Probe Wohnen können,
  • Einen Gruppen- bzw. Gemeinschaftsraum,
  • Zwei Büros / Besprechungszimmer,
  • Eine Gemeinschaftsküche (Inventar: Schränke, Herd, Mikrowelle, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Geschirrspülmaschine),
  • Einen Yoga-/Fitnessraum,
  • Einen Durchgangsraum,
  • Flur / Diele,
  • Treppenhaus,
  • Zwei Kellerräume mit Lagermöglichkeiten einer geringen Menge an Hab und Gut,
  • Einen Wasch- bzw. Trockenraum.

Die personelle Ausstattung setzt sich wie folgt zusammen und bezieht sich auf eine Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden bei einer vollen Stelle:

  • Zwei Diplom-Sozialpädagoginnen / Diplom Sozialarbeiterinnen oder vergleichbare Qualifikation, insgesamt 1,5 Planstellen (57,75 Arbeitsstunden pro Woche)
  • Eine Diplom-Psychologin, insgesamt 0,18 Planstelle (6,93 Arbeitsstunden pro Woche)
  • Eine Bereichsleitung, insgesamt 0,1 Planstelle (3,85 Arbeitsstunden pro Woche)
  • Eine Hauswirtschafterin, insgesamt 0,5 Planstelle (19,25 Arbeitsstunden pro Woche)
  • Eine Verwaltungskraft, insgesamt 0,138 Planstelle (5,313 Arbeitsstunden pro Woche)
  • Ein Hausmeister, insgesamt 0,04 Planstelle (1,54 Arbeitsstunden pro Woche)
Was wir erreicht haben

Jährlich finden bei DIAdonna durchschnittlich 14 Frauen „in besonderen sozialen Lebenslagen“ Unterkunft und Unterstützung. Mehr als 2/3 davon kommen direkt aus der Justizvollzugsanstalt zu uns. Etwa die Hälfte der Frauen können nach dem Aufenthalt direkt eine eigene Wohnung beziehen, etwas weniger als die Hälfte wird in andere gesicherte Wohnformen (ambulant betreutes Wohnen, andere stationäre Einrichtungen, Wohngemeinschaften…) vermittelt. Nur ein geringer Anteil wird (meist aufgrund von Maßnahmeabbrüchen) leider wieder in die Obdachlosigkeit oder unzureichende Wohnformen entlassen. Etwa ein Drittel der Frauen befinden sich bei Auszug in einem Beschäftigungsverhältnis auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Wer uns fördert und unterstützt
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